In den 1980er Jahren nahmen die Auseinandersetzungen um die föderale Gestalt Jugoslawiens zu. Die Kommunisten in Slowenien strebten nach einer größeren Eigenständigkeit der Teilrepubliken, während Serbien sich für die Wiederherstellung seiner Oberhoheit über die autonomen Bezirke des Kosovo und der Vojvodina einsetzte. In beiden - später auch anderen - Teilrepubliken gewannen Nationalitätenfragen eine immer größere gesellschaftliche Bedeutung.
Dieser Entwicklungsprozess zeigte sich auf dem 14. Kongress des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens vom 20. bis 22. Januar 1990, den die Delegationen aus Kroatien und Slowenien angesichts der vom serbischen Kommunistenführer Slobodan Milošević angestrebten Machtübernahme im jugoslawischen Staatsverband unter Protest verließen. Die Delegationen aus Bosnien und Herzegowina und Mazedonien lehnten daraufhin die Fortsetzung der Sitzungen ab.
Die von Ministerpräsident Ante Marković im Juni 1990 als „neuen Sozialismus“ verkündeten und vom Westen unterstützten Wirtschaftsreformen endeten in einem Fiasko.
Die Legalisierung der politischen Gruppierungen in allen Teilrepubliken in den Jahren 1989-1990 und die Wahlen von April bis Dezember 1990 führten überall zum Machtverlust der Kommunisten mit Ausnahme Serbiens, wo diese in den Wahlen vom Dezember 1990 unter dem Schild der Sozialistischen Partei Serbiens von Slobodan Milošević den Sieg davontrugen. Am 23. Dezember 1990 führte Slowenien als erste Teilrepublik ein Referendum über seine staatliche Unabhängigkeit durch, für die sich knapp 90% der Befragten aussprachen.
Die Aufhebung der Autonomie des Kosovo im März 1989 führte zu starken Demonstrationen in dieser Provinz, in deren Folge sich seit 1990 unter den Kosovo-Albanern parallele Strukturen des gesellschaftlich-politischen Lebens herausbildeten. Anführer dieser Veränderungen war Ibrahim Rugova von der „Demokratischen Liga des Kosovo“.
Die Verfassungsänderungen in Kroatien – die den kommunistischen Charakter des Staates verneinten und die eigenen nationalen Symbole wiedereinführten - riefen den erbitterten Widerstand der kroatischen Serben hervor, der in der sog. „Baumstammrevolution“ (balvan revolucvija) gipfelte. Denn seit August 1990 kam es in den von Serben beherrschten Regionen Kroatiens zu massiven Straßenblockaden, was am 21. Dezember 1990 zur Proklamation des „Serbischen Autonomen Gebiets Krajina” führte.
In den Jahren 1991-1992 erklärten alle Teilrepubliken ihre staatliche Unabhängigkeit, was die „jugoslawischen Nachfolgekriege“ in Slowenien (1991), Kroatien (1991-1995) und Bosnien-Herzegowina (1992-1995) auslöste.